Ingeborg Rauchberger: „Einfach mal machen lassen" - Warum Frauen oft nur Freiraum brauchen
Shownotes
In dieser Episode spricht Host Carolin Anne Schiebel mit Ingeborg Rauchberger – Juristin, Verhandlungsexpertin, Autorin (u.a. als Sophia Farago) und Kabarettistin. Ein homrvolles Gespräch über mutige Karrierewege, Sichtbarkeit mit Maß, und das Spiel mit Identitäten in der Literatur.
Ingeborg gibt Einblick in ihre internationalen Verhandlungen (z. B. in Peking), erklärt, warum sie nie „gefördert“, aber immer „gelassen“ wurde – und wie sie mit klarem Blick und feinem Humor ihren Weg gegangen ist. Sie spricht über das Schreiben unter verschiedenen Pseudonymen, die Herausforderungen beim Marketing und warum Authentizität dabei entscheidend ist.
Persönlich wird es, wenn sie von herausfordernden Lebensphasen erzählt – zwischen Beruf, Alleinerziehend-Sein und Pflege – und wie ihr das Schreiben Halt gab. Themen wie Gleichberechtigung, Gehaltsverhandlungen, Perfektionismus und die Kraft des Humors ziehen sich als roter Faden durch das Gespräch.
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Miriam Mottl: Das Gute ist, weil es immer heißt, Frauen fördern. Und ich finde, das ist wichtig und richtig und solange wir nicht gleichberechtigt sind, auch gut. Aber in den meisten Fällen reicht es schon, wenn man uns Frauen lässt. Ich habe nicht gefördert werden müssen, aber sie haben mir zumindest, wenn sie gescheit waren, keine Prügel in den Weg gelegt.
Carolin Anne Schiebel: Und
Miriam Mottl: sie haben mich einfach lassen. Und wenn man mich einfach lässt, dann mache ich. Das haben wir schon gelernt bei den Elektrogeräten und dann funktioniert das auch im Großteil.
Carolin Anne Schiebel: Let's get visible, gemeinsam stark und frei. Sie ist da, die uns kasseleit.
Speaker C: Herzlich willkommen zu Let's get visible, dein Podcast, der dich mit Mut und Inspiration auf deinem Weg in die Sichtbarkeit unterstützt. Hier ist deine Gastgeberin Carolin Anne Schiebel. Unsere heutige Sichtbarkeitsheldin kennen vielleicht viele mit verschiedenen Namen. Sie ist Juristin, Verhandlungstrainerin mit weltweiter Erfahrung. Sie hat über 30 Verhandlungen allein in Peking geführt. Sie ist FH-Lektorin, Autorin und wurde im Jahr 2000 zur Managerin des Jahres Oberösterreich gekürt. Und neben all dem ist sie Ehefrau und Mutter zweier erwachsener Kinder. Ich freue mich riesig, heute im Podcast zu begrüßen.
Speaker C: Herzlich willkommen Ingeborg Rauchberger. Grüß dich!
Miriam Mottl: Ja, grüß dich auch. Ich freue mich auch sehr, dass ich heute da bin. Und darf ich dich gleich korrigieren? Ich war FH-Lektorin. Oh, du warst FH-Lektorin. Super.
Speaker C: Wann hast du aufgehört?
Miriam Mottl: Ich kann dir gar nicht sagen, wann ich immer was aufhöre und wann ich wieder was anfange. Da ist der Prozess fließend.
Speaker C: Da ist der Prozess fließend. Die meisten werden wahrscheinlich jetzt aufmerksam gewesen sein, wo ich sage, man kennt sie vielleicht unter verschiedenen Namen. Ich kenne die Namen-Story, aber du musst es unseren Zuhörerinnen und Zuhörern jetzt erklären. Wie kommen wir da drauf?
Miriam Mottl: Es ist so, der deutsche Philosoph Richard David Precht hat einmal geschrieben, wer bin ich und wenn ja, wie viele? Ich kann dir sagen, ich bin 5. Das heißt, ich habe meinen richtigen Namen Ingeborg Rauchberger und dann habe ich noch 4 Pseudonyme für all das, was ich schreibe. Und der Grund, warum ich Pseudonyme habe, ist, weil einerseits der Name zu dem passen muss, was ich schreibe, und andererseits niemand verwirrt werden soll. Ich schreibe zum Beispiel, und das ist mein zweiter erfolgreichstes Ich noch mir, als Sophia Farago, Geschichten aus dem England des beginnenden 19. Jahrhunderts. Und da hat mir der Fischer Verlag, bei dem die ersten Bücher rausgekommen sind, der Cheflektor zu mir gesagt, wenn man Ingeborg Rauchberger heißt, dann darf man nur Sachbücher schreiben. Und daher haben wir dann einen Namen gesucht für meine Romane aus dem 19. Jahrhundert.
Miriam Mottl: Ich habe mir dann den Namen meiner ungarischen Urgroßmutter ausgebeugt und heiße Sophia Farago. Und wie ich dann den ersten Krimi geschrieben habe, der in Linz spielt, hat man gewusst, jetzt brauche ich ein neues Pseudonym, weil sowohl die Leserinnen und Leser als auch die Buchhändler sind verwirrt, wenn sie glauben, jetzt kriegen sie ein Buch von der Sophia Farago und seine Lordschaft reitet durch den Wald und auf einmal sind wir in Linz und es liegt ein Toter unter dem Marinsaum. Da habe ich mir dann den Namen meines jetzigen Mannes ausgeborgt. Ich habe immer noch den Namen meines ersten verstorbenen Mannes und den Namen meines zweiten Mannes nicht angenommen, aber ich morde in seinem Namen. Der ist der Herr Sophia Scheer. Und dann gibt es noch 2 Namen für zeitgenössische Romane, Aber diese beiden Damen sind, würde ich mal sagen, in Pension.
Speaker C: Die sind gerade in Pension.
Miriam Mottl: Ich schreibe im Moment nichts Zeugnisisches.
Speaker C: Spannend. Was mich da gleich interessiert, ich bin ja viel mit Marketing unterwegs, wie vermarktet man Bücher unter so vielen verschiedenen Namen? Weil Ich sage jetzt einmal, ich mache bei mir einen Namen groß, meinen eigenen und dann mit dieser Namensmarke kann ich viele Sachen verkaufen. Jetzt musst du ja immer wieder neuen Anlauf nehmen, weil wäre es immer Ingeborg Rauchberger, wo du ja deine Sachbücher tatsächlich schreibst. Wäre das nicht geschickter, wenn du damit schon am Markt bist und die wissen schon, die Verlage, die verlegen wir gerne und jetzt kommst du mit neuen Namen daher.
Miriam Mottl: Du hast natürlich vollkommen recht. Ich muss immer wieder von vorne beginnen. Nur ich bin ja in unterschiedlichen Verlagen. Und ein Verlag, der meine historischen Rausbringenden interessieren, die Grimace in Linz nicht. Und die Buchhändler wollen wissen, wo lege ich das Buch hin, auf welchen Stapel. Und wenn ein Farago-Buch kommt, kommt es zu den historischen Romanen. Und würde ich einen zeitgenössischen Krimi unter diesem Namen schreiben, dann würde das auch bei den historischen Romanen liegen, wo es überhaupt nichts zu suchen hat. Es gibt ganz wenige Autoren.
Miriam Mottl: Ich denke da an meine Freundin Kerstin Gier, die zuerst sogenannte freche Frauenromane geschrieben hat.
Speaker C: Übrigens meine Lieblingsautorin, neben der Illigo von Kürti.
Miriam Mottl: Stell dir vor. Und das war damals, freche Frauen würde man heute nimmer sagen, weil der Ausdruck ist ja schon blöd, aber die Bücher waren sehr beliebt und gut und dann begann sie mit der Edelstein Trilogie und jetzt die Silberreihe und sie hat den Namen Kerstin Gier beibehalten und bei ihr ist es gegangen. Aber stellen wir uns vor, die Rosamunde Pilcher hätte auf einmal einen Soller geschrieben. Die Leute wären ja vor lauter Schock vom Sessel gegangen.
Speaker C: Wahrscheinlich. Ich weiß eben, wenn ich dann die Gier suche, dann suche ich die Gier und egal was, die schreibt lesig. Aber natürlich wirst du dann negativ überrascht, wenn gar nicht das dahinter
Carolin Anne Schiebel: ist, was
Miriam Mottl: du erwartest. Aber da gibt es wenige Autoren, die das so geschafft haben. Der Wolf Haas, nach seinen Grimmys hat er dann auch andere Romane geschrieben und die Leute haben dann gesagt, ja, aber Grimmy ist das nicht, obwohl es drauf gestanden ist, dass es keiner ist. Aber die Erwartungshaltung war halt eine andere und die Erwartungshaltung der Leser
Speaker C: und Leserinnen ist ganz was Wichtiges. Und wie schafft man es, Frage in eigener Sache, wie schafft man es überhaupt ein Buch so weit reinzubringen, nicht im Selbstverlag verlegen zu müssen, sondern tatsächlich einen Verlag zu finden und da erfolgreich zu sein, wie geht man das an?
Miriam Mottl: Wenn du mich fragst, wie ich das bei meinem ersten Buch gemacht habe, da war die Situation noch eine andere. Derzeit sind schon amerikanische Verhältnisse auch bei uns, das heißt, du brauchst eine Agentur. Du gibst in der Regel, natürlich kannst du auch einen Verlag schicken, aber eigentlich ist es jetzt gescheiter, man sucht sich eine Literaturagentur, die machen dann die Vorzensur, wenn du so willst, und suchen auch die passenden Verlage. Weil du ja manchmal gar nicht weißt, welcher Verlag könnte überhaupt Interesse an deinem Buch haben. Und Ich habe das beim Fischer Verlag damals gesehen, das waren Anfang der 90er Jahre, da waren die Stapel unverlangt eingesandter Manuskripte bis zur Fensterhöhe im ganzen Raum und dann musst du Glück haben, dass das überhaupt jemand einmal anliest. Da schiebt man jetzt die Agenturen vor, die zuerst die Auswahl treffen und wenn du das Glück hast, dass dich eine namhafte Agentur unter Vertrag nimmt, dann
Carolin Anne Schiebel: ist
Miriam Mottl: schon mal sehr viel gewonnen.
Speaker C: Das heißt, du hast einen Vertrag mit der Agentur, dass die versuchen, dich irgendwo unterzubringen.
Miriam Mottl: Genau. Wobei ich weiß, was die Agentur vermittelt. Also die Genres sind ja sehr weit gestreut und nicht jede Agentur macht alles
Carolin Anne Schiebel: und die
Miriam Mottl: brauchen ja dann wieder gute Kontakte zu den Verlagen. Ich bin zwar Verhandlungsexpertin, kann man sagen, und Trainerin, aber ich verhandle nie mit den Verlagen, das macht die Agentur. Das war bei den ersten Büchern nicht, da bin ich direkt an 3 Verlage herangegangen und habe das große Glück gehabt, dass Fischer meinen zweiten Roman, den ersten wollte niemand. Und ich habe dann an Fischer geschrieben, hier ist mein Zweitling. Und dann haben die gesagt, sie nehmen den Zweitling, wo ist der Erstling? Und dann habe ich den Erstling überarbeitet und dann kamen die ersten 2 Bücher bei Fischer raus. Cool. 93 der erste.
Speaker C: Und jetzt hast du natürlich ein leichteres Spiel, ist ja klar, oder? Die kennen dich, die wissen dich. Die Farago
Miriam Mottl: hat ein leichteres Spiel, weil die Farago ist bekannt, die Farago ist beliebt, die Farago verkauft gut, vor allem im E-Book, was eigentlich keiner versteht. Die meisten meiner Kolleginnen verkaufen besser im Taschenbuch und halt ein paar E-Books. Ich verkaufe besser im E-Book und halt ein paar Taschenbücher. Wobei das lustig war, es ist 1993 Mein erstes Farago Buch herausgekommen und 2013 damals E-Book, weil damals hat es ja noch keine E-Books gegeben.
Carolin Anne Schiebel: Und da
Miriam Mottl: hat ein großer Verlag meine alten Farago Bücher genommen und rausgebracht als E-Book. Und ich habe mir gedacht, das ist ja lustig, ich habe selber auch noch nicht recht gewusst, was ein E-Book überhaupt ist. Und auf einmal schreibt der Verlag, wir haben unseren ersten Bestseller. Und ich habe mir gedacht, das ist ja
Speaker C: toll.
Miriam Mottl: Und dann bin ich draufgekommen, das ist ein Buch von mir gewesen. Wie cool. Mein allererstes Buch, das auch ein Bestseller war in Österreich, ist dann 20 Jahre später als E-Book wieder auf der Bestsellerliste
Speaker C: gestanden. Spannend. Und jetzt könntest du nochmal mit einem Hörbuch rausgehen, oder?
Miriam Mottl: Is Meine Bücher sind alle, bis auf die ganz neuesten, im Audible als Hörbuch. Also die Farago Bücher. Man muss sich immer unterscheiden, Die anderen Bücher haben ja eine andere Geschichte als die Farago-Bücher.
Speaker C: Und jetzt sind wir ganz viel in der Bücherwelt, weil es mich voll interessiert. Weil es die Podcasts sind ja immer für mich selber, dass ich mich ein bisschen auskenne. Liest du die selbst ein? Nein. Das müsst ihr dann so eine ehrwürdige Dame, die so ein bisschen
Miriam Mottl: Englisch klingt, oder? Nein, das sind Schauspielerinnen. Aha. Beziehungsweise in der jetzigen Reihe, die heißt Regency Heroes, da sind die Männer Hauptprotagonisten und das hat ein Schauspieler eingelesen.
Speaker C: Und bist du da immer glücklich, wenn du das… Nein.
Miriam Mottl: Ich kann mir zwar die Stimme unter verschiedenen Stimmen aussuchen, aber der Kollege, der meine 2 aktuellen Bücher eingelesen hat, hat sich vielleicht ein bisschen zu sehr in die Geschichte hinein vertieft und liest daher ein bisschen absurd die einzelnen unterschiedlichen Rollen. Und wenn er als junge Dame dann so wispert, dann ist man ein bisschen zu blöd.
Speaker C: Okay, und da kannst du aber nichts mehr machen? Nein,
Miriam Mottl: das kommt so heraus. Und manche Hörerinnen und Hörer finden das ja dann besonders nett. Das ist ja nun für mich und meine Ohren übertrieben und mich lässt man natürlich mit meinem österreichischen
Speaker C: Augenblick. Das würde ich sagen, dem müsst ihr ja irgendwie einen englischen Touch haben.
Carolin Anne Schiebel: Ich
Miriam Mottl: könnte mir vorstellen, dass ich meine Sachbücher einlese, wobei ich ja sehr viele Vorträge halte, vor allem über das Schrei-Kiki-Kriki, wenn du einen einlegst. Und das ist mir lustiger, als mir mein Buch selber vorzulesen.
Speaker C: Ja, das glaube ich auch. Und mit diesem Vortrag warst du ja beim Let's Get Visible Festival im letzten Jahr.
Miriam Mottl: Genau, das war
Speaker C: ein toller Vortrag, obwohl ich ihn nicht gehört habe, war die Feedbackkarte später stand immer drauf, Highlight Ingeborg Rauchberger. Und ich hab mir gedacht, sie war der heimliche Star und ich hab's nicht mitbekommen.
Miriam Mottl: Drum bin ich heute da, damit du mich auch mitbekommst.
Speaker C: Genau, außerdem bin ich ja danach rübergefahren zur Veranstaltung, damit ich dich auf der Bühne höre und habe so viel Tränen. Ich habe schon gelacht, bevor du die Puente gebracht hast, weil ich schon gewusst habe, in welche Richtung ich gehe. Herrlich, einfach herrlich. Ja, Sprechen wir weiter über deinen Berufsweg, beziehungsweise fangen wir mal an mit dem Berufsweg. Wir haben jetzt schon viel gehört, was du alles machst, was du schon alles getan hast. Verhandlungstrainerin in Peking warst du unterwegs, dann bist du Autorin, du warst in der FH unterwegs. Wie ist das alles zustande gekommen, dieses große, das eigentliche Lebenswerk, kannst schon fast sagen?
Miriam Mottl: Naja, also zustande gekommen ist einmal, dass ich studiert habe und es kam für mich eigentlich nur die Juristerei in Frage. Das ist ganz interessant, damals gab es ja noch die FHs nicht und die ganze Bandbreite an Studien, die man so machen kann. Und von dem, was es damals gab, war die Juristerei das Einzige, was mich interessiert hat. Das habe ich fertig gemacht. Und Dann bin ich in den internationalen Handel und war viele Jahre dort Juristin und später Leiterin des Bereiches Recht und Verwaltung und war Prokuristin 1 internationalen Handelshauses und bin dann einmal gefragt worden, nachdem ich viel in China verhandelt habe, aber auch in Südamerika und in vielen Teilen der Welt und vielen Teilen Europas natürlich, bin ich einmal gefragt worden, ob ich nicht mein Wissen weitergeben möchte, ob ich nicht einmal ein Seminar leiten möchte zum Thema Verhandeln. Wie ich denn das mache? Ich kann mich noch erinnern an die Kollegin, die zu mir gesagt hat, Frau Rauchberger, nach welchem System verhandeln Sie? Und ich habe mir gedacht, da schau her, es gibt Systeme. Ich bin von meiner Natur her eher eine, die zuerst einmal was ausprobiert und dann vielleicht, aber eher auch nicht, auf die Idee kommt, was gibt es dazu in der Theorie. Also wenn wir ein neues Elektrogerät haben, dann probiere ich es aus und nur wenn es nicht funktioniert, dann muss mein Mann die Anleitung lesen.
Speaker C: Cool. Schön, dass der Mann das so brav macht.
Miriam Mottl: Ja, ja, ja, ja. Nein, den interessiert das ja auch. Mich interessiert es ja nicht. Ich will ja gar nicht wissen, wie ein Computer funktioniert. Er muss nur funktionieren, sonst wäre ich krank. Und dann habe ich mir gedacht, wenn ich jetzt Seminare leiten soll, da will ich aber zuerst wissen, wie das geht. Und habe 2 Trainerausbildungen gemacht, Coaching-Ausbildungen, weil was ich mache, mache ich gescheit. Also nicht einfach nur hinstellen und irgendwas reden.
Miriam Mottl: Ich wollte ja auch, dass die Leute, die dann zu mir kommen, auch wirklich was davon haben. Und ich habe natürlich zum Unterschied von anderen den großen Vorteil, ich komme aus der Praxis. Das heißt, ich habe zwar einen theoretischen Hintergrund, aber Ich habe vor allem jahrzehntelange Praxis in der ganzen Welt. Und damit habe ich mich abgehoben, weil jetzt mache ich das ja schon viel seltener, und habe Land auf Land Seminare geleitet zum Thema Verhandlung, aber auch zum Thema Reden Vorträge gehalten, also allzu den Themen, wo ich das Gefühl habe, dass ich das kann. Und irgendwann einmal bin ich aufgewacht und hatte im Kopf einen Satz. Und der Satz hat gelautet, Männer essen Mars, Frauen Karotten. Das war in der Zeit, wo es geheißen hat, Männer sind von Mars, Frauen von der Welt. Und dann
Carolin Anne Schiebel: hab ich
Miriam Mottl: mir gedacht, was mache ich mit diesem Satz? Schreibe ich jetzt ein Buch? Und dann habe ich beschlossen, nein, das wäre doch ein toller Titel für ein Kabarettprogramm. Und habe beschlossen, okay, ich schreibe ein Kabarettprogramm und spiele Kabarett.
Speaker C: Hast du gewusst, dass du lustig bist?
Miriam Mottl: Naja, es ist so, dass ich ein sehr introvertierter Mensch bin und mich als Kind immer vor allen Leuten gefürchtet habe, also vor allen Verwandten, vor allen männlichen Verwandten, ohne dass sie mir was getan haben. Ich war einfach immer hinter ihrem Dampusch versteckt. Und ich war einmal auf einem Skiurlaub und Meine viel ältere Schwester hat mich bei einem bunten Abend, wie es das damals noch gegeben hat, auf einen Stockerl gestellt und hat gesagt, die Inge erzählt euch jetzt einen Witz. Und meine Eltern haben so Tonbänder gehabt mit Kabarettisten und ich habe mir manches gemerkt und bin als Vierjährige auf diesem Stockerl gestanden und habe einen Witz erzählt und alle haben gelacht. Was ich damals nicht gewusst habe, war, dass das ein schlüpfriger Witz war. Und meine Mutter hat dann fast einen Herzinfarkt getriggert. Aber meine Schwester hat das großartig gefunden. Und da habe ich gemerkt, wenn ich auf 1 Bühne stehe, bringe ich die Leute zum Lachen.
Miriam Mottl: Und das hat mich so glücklich gemacht und so größer. Ich war immer diese kleine Inge mit den großen Geschwistern und auf einmal war ich die, die gezählt hat. Und da habe ich beschlossen, ich brauche eine Bühne und ich möchte Leute zum Lachen bringen. Und darum könnte ich mich, ich meine, ich habe zwar auch schon ernst die Reden gehalten, aber meine Reden haben immer noch so ein bisschen einen Twist, wo die Leute lachen.
Speaker C: Ja, und das habe ich so gefeiert, wie ich dich dann in Ried gehört habe, habe ich gewusst, warum die das alle geschrieben haben. Und du hast ja trotzdem die Inhalte, also du gibst so viel Wert mit Und dann aber bist du auch nicht so schade, dass du dich selber aufs Korn nimmst.
Miriam Mottl: Natürlich.
Speaker C: Und einfach Lachen. Es ist mir wichtig.
Miriam Mottl: Meine Botschaften sind wichtig und das, was ich erfahren und gelernt habe und weitergeben möchte, ist mir sehr wichtig. Aber das kannst du ja auch mit Humor machen.
Carolin Anne Schiebel: Und ich
Miriam Mottl: finde so Vortragende, die immer nur erzählen, was sie alles für Erfolge haben, die es nicht großartig sind und was ihnen alles nicht passiert, was die dumm an anderen machen,
Carolin Anne Schiebel: die
Miriam Mottl: sind erstens nicht glaubwürdig und zweitens nicht sympathisch und drittens zum Vergessen. Wir machen alle Fehler und manchmal lernen wir sogar daraus. Zwar haben wir den Spruch gehört, aus Fehlern wird man alles, nur nicht klug, aber wenn man gescheit ist, wird man da ein bisschen gescheiter durch Fehler. Sicherlich. Und das auf die Bühne zu bringen, hilft ja auch vielen zu sagen, ja genau, so geht es mir auch und das könnte ich probieren.
Speaker C: Ja Wahnsinn. Und wie bist du in Peking gelandet? Ist es dann durch das Unternehmen passiert?
Miriam Mottl: Ich war im Unternehmen und wir bekamen 1 Tages eine Klage aus Peking und dann haben alle geschaut, was ist jetzt da und dann habe ich gesagt, naja, jetzt werde ich halt die Klage einmal beantworten. Das habe ich dann gemacht und dann bekamen wir einen Termin für eine Schiedsgerichtsverhandlung, ein Handelsschiedsgericht in Peking und dann habe ich gesagt, was tun wir jetzt? Dann werde ich hinfliegen. Dann fliegen sie hin. Das Gute ist, weil es immer heißt Frauenförderung
Carolin Anne Schiebel: und
Miriam Mottl: ich finde das ist wichtig und richtig und solange wir nicht gleichberechtigt sind auch gut, aber in den meisten Fällen reicht schon, wenn man uns Frauen lässt. Ich habe nicht gefördert werden müssen, aber sie haben mir zumindest, wenn sie gescheit waren, keine Brügel in den Weg gelegt und sie haben mich einfach gelassen. Und wenn man mich einfach lässt, dann mache ich. Das haben wir schon gelernt bei den Elektrogeräten. Und dann funktioniert das auch im Großteil. Und ich bin halt hingefahren und habe verhandelt und war dort, kann man sagen, ein Alien. Eine Frau ist ja schon einmal ein seltsames Wesen. Blond ist dreimal seltsam und ich bin durchgesessen, die Gerichtssprache war Mandarin, ich habe auf Englisch verhandelt, bis ich dann draufgekommen bin, dass mein Übersetzer nicht immer das übersetzt, was ich sage, weil wenn er was nicht kann, dann redet er einfach irgendwas.
Miriam Mottl: Das ist so wie die KI jetzt. Wenn die KI irgendwas nicht kann, schreibt sie da irgendwas. Aber sie gibt nicht zu, ich kann es nicht. So war das damals auch, weil natürlich im asiatischen Raum der Gesichtsverlust ja eine große Größe ist. Und die Leute wollen nicht zugeben, wenn sie was nicht verstehen und darum sagen sie irgendwas. Und ich habe daraus gelernt, ich muss mir meinen eigenen Übersetzer mitnehmen, der mich vertrauen kann und der auch mir vertraut, dass er sagen kann, wenn er was nicht versteht. Und so kam ich auf 34 Verfahren mit der Zeit und ich muss sagen, ich war wirklich
Speaker C: hoffentlich auch erfolgreich verantwortlich.
Miriam Mottl: Sonst hätte man mich nicht der Zweiten geschickt. Also es ging ja, wenn ich schon dort hingefahren bin, dann ist ja viel Geld gegangen.
Carolin Anne Schiebel: Und
Miriam Mottl: ich war ausgesprochen erfolgreich. Und das hat natürlich auch wieder Leute auf mich neugierig gemacht. Ich habe auf der Ehe gekriegt von Universitäten, ich habe Anfragen von Anwälten gekriegt, die mich kennenlernen wollten, weil sie einfach sehen wollten, wie schaut eine Frau aus, die nach China fliegt, verhandeln.
Carolin Anne Schiebel: Wie ich
Miriam Mottl: dann damit aufgehört habe, hat man in China die Schiedsregeln geändert. Jetzt dürfen nur mehr chinesische Anwälte verhandeln.
Speaker C: Du sagst jetzt, jetzt dürfen nur noch Männer. Nein, das ist ganz schlimm.
Miriam Mottl: Aber ich habe ja damals ohne Einschaltung 1 chinesischen Anwalts, ich habe wirklich ich verhandelt ohne. Und das ist schon spannend und man lernt auch so manches zum Thema Verhandlung.
Speaker C: Ja, da bin ich mir sicher. Bist du heute auch noch unterwegs als Trainerin?
Miriam Mottl: Trainings mache ich nicht mehr, weil ich einfach auch nicht mehr... Ich weiß nicht, ich bin in meinem ersten Leben sehr viel herumgeflogen und war am Abend im Hotel in Lima oder in... Frag mich nicht... Und in meinem zweiten Leben als Trainerin bin ich herumgefahren und war am Abend im Hotel in Fontbain Tirol und irgendwann mag man immer. Ich reise zwar ausgesprochen gern, aber jetzt nur mehr privat. Wenn ich unterwegs bin, bin ich zu Vorträgen unterwegs Und wenn ich Glück habe, ist mein Mann mit und macht den Büchertisch und wir sind zu zweit und dann ist das Leben gleich viel lustiger.
Speaker C: Ja, sehr cool. Das ist schön.
Carolin Anne Schiebel: Und du
Speaker C: hast mir vorhin gesagt, du bist ein Indoor-Mensch, du sitzt gerne drinnen, wenn du schreibst besonders. Wie stellt man sich das vor, so ein Buch zu schreiben? Wie lange sitzt man da?
Miriam Mottl: Naja, Das ist ja sehr lustig, weil die Leute ja glauben, dann setze ich mich in den Garten mit einem Mosekko.
Speaker C: Nein, Mosekko hätte ich nicht gedacht, aber schon im Garten, die Vögelchen zwitschern und du schreibst so dahinten.
Miriam Mottl: Weißt du, wenn ich im Garten sitze, dann sehe ich die Rosenkern geschnitten und da gehört das Unkraut gezupft und dann gehe ich schon wieder hinein.
Speaker C: Und außerdem siehst du den Laptop-Bildschirm nicht, oder?
Miriam Mottl: Ich brauche einen Computer, ich brauche immer dieselbe Wand vor mir, mit Dingen, die ich liebe. Und wenn du mich fragst, wie schreibt man so ein Buch, die ersten Bücher, habe ich geschrieben in 1 Zeit, als meine Kinder klein waren. Mein erster Mann war ja schwer krank, also ich habe den gepflegt, auch in der Nacht klarerweise. Er hatte einen Gehirntumor. Und ich habe aber eine Geschichte im Kopf gehabt. Es hat auf einmal ein Mann aus dem 19. Jahrhundert in meinem Kopf zu sprechen begonnen. Und da habe ich gewusst, entweder ich schreibe seine Geschichte auf oder ich werde narisch.
Miriam Mottl: Da habe ich mich dann für den Mittelweg entschieden und habe die Braut des Herzogs, das war das erste Buch, geschrieben und zwar mit der Hand. Spannend. Und dann habe ich dieses ganze Zeug in der Nacht in die Schreibmaschine gedippt. Und du musst dir ja vorstellen, wenn du einen Fehler machst in der Schreibmaschine,
Carolin Anne Schiebel: hast du
Miriam Mottl: einen Fehler. Jetzt am Computer, ich gehe 7 Mal jetzt über meine Texte. Das heißt, wenn ich nicht einen Computer hätte, wo ich dann von oben nach unten wie Puzzlesteine die Sachen zusammenstelle und die Sätze immer wieder völlig neu schreibe, Das kann man sich heutzutage nicht mehr vorstellen. Das habe ich früher alles mit der Hand gemacht und dann eben die Endfassung hineingetrieben.
Speaker C: Und nebenbei noch Pflegen
Miriam Mottl: und die Kinder. Und nebenbei den 40-Stunden-Job. Ich war ja dann auch die Familiennäherin. Krass. Und die 2 Kinder, wie mein Mann krank geworden ist, waren die Kinder 3 und noch nicht auf der Welt. Und wie mein Mann gestorben ist, waren sie dann 10 und 7.
Speaker C: Und wie hast du diese Zeit geschafft?
Miriam Mottl: Das weiß ich nicht. Es ist so, dass du ja im Vorfeld Gott sei Dank nicht weißt, was auf dich zukommt. Und du wirst nicht gefragt, ob du das möchtest. Sondern es ist dann halt einfach. Und wenn was einfach ist, dann machst du es auch. Und dann das letzte Jahr war ein sehr schwieriges vor seinem Tod, weil er einfach vieles nicht mehr gewusst hat. Man kann sich, wer noch nicht einen Menschen getroffen hat mit dieser Krankheit, das nicht vorstellen. Er war halbseitig gelähmt und ich habe ihn aber zu Hause behalten, weil er war die Liebe meines Lebens und auch in der Krankheit.
Speaker C: Und du warst ja noch super junge Frau, oder?
Miriam Mottl: Ja, Mitte 30. Und dann war sein Tod für uns natürlich alle nicht einfach. Aber ich hatte Kinder und wenn du Kinder hast, dann lässt du dich nicht fallen, sondern dann funktionierst du. Und ich würde sagen, 3 Jahre Trauer und dann ein paar Jahre einfach, wenn du mich nach den 90er Jahren fragst, ich weiß es nicht, ich habe die 2 erlebt und gelebt, habe auch einen Club gegründet für Frauen in Führungspositionen, habe ein Buch geschrieben, dann schon eine, naja in 2 Jahren, die ersten 3 Jahre gedauert, Dann 2 Jahre, im Moment brauche ich ein Jahr für ein Buch. Also ich habe funktioniert, es ist alles gut gekannt und ich habe überlebt, aber ich kann da die Details eigentlich gar nicht schildern.
Carolin Anne Schiebel: Da hat
Speaker C: dich vielleicht das Buchschreiben aber ein bisschen aufgefangen, oder?
Miriam Mottl: Ja, Meine Eltern haben immer geglaubt, ich fliehe in eine Traumwelt, aber ich schreibe ja immer noch. Ein Buch schreiben ist ja auch harte Arbeit, das ist ja auch Knochenarbeit.
Speaker C: Ein Jahr an einem Buch, ich habe geglaubt, das geht ein paar Monate dahin.
Miriam Mottl: Na ja, klar, je nachdem wie viel Zeit du hast.
Carolin Anne Schiebel: Wenn du
Miriam Mottl: das neben einem 40-Stunden-Job bei einem kranken Mann und 2 Kindern machst, dann hast du natürlich weniger Zeit. Und schreiben, wie gesagt, das Ausdenken im Kopf, weil es immer heißt, ja wie haben sie denn diese Ideen? Die Ideen, das ist nicht das Problem. Das aus dem Kopf rauszukriegen, aus Papier. Ich habe 3 Kavarettprogramme gespielt und beim ersten war es so, dass ich mir gedacht habe, na, setz dich mal hin, schreib das. Nur das, was in meinem Kopf lustig war, ist, wenn man es runterschreibt, überhaupt nicht mehr lustig gewesen. Dann habe ich gewusst, so jetzt geht die Arbeit los. Und ich habe ja damals schon einen Termin für die Premiere gehabt, obwohl ich ja außer dem Titel noch nichts gehabt habe. Ich bin damals ins Chameleon, das ist jetzt Theater der Innenstadt, und habe zu der Leiterin gesagt, grüß Gott, ich möchte bei Ihnen Kabarett spielen.
Miriam Mottl: Mein Kabarett heißt Männer essen Mars, Frauen Karotten. Und sie hat gesagt, bitte spielen Sie mir einen Teil vor, damit ich mir das anschauen kann. Live? Jetzt sofort. Ich habe ja nichts gehabt. Und ich habe gesagt, nein, das geht leider nicht, weil das ist ein Gesamtkunstwerk und da kann man nicht irgendein Ding machen. Und dann haben wir in 3 Monaten einen Premiertermin gehabt und 5 weitere Termine.
Speaker C: Und die hat sich darauf eingelassen, ohne dass jemand was gesehen hat?
Carolin Anne Schiebel: Die hat sich darauf eingelassen und
Miriam Mottl: gesagt, ich fülle ihnen dreimal den Saal. Das habe ich gewusst. Also so viele Leute bringe ich zusammen, ich fülle ihnen dreimal den Saal.
Speaker C: Und das hast du geschafft?
Miriam Mottl: Dann habe ich mich über Weihnachten hingesetzt und im Februar habe ich die Premiere gehabt und habe geschrieben und habe mir gedacht, oh je. Und dann habe ich Premiere gehabt und dann blieb es nicht bei dreimal, nicht bei fünfmal. Dann habe ich dort 21 mal gespielt und hat den Saal gefüllt und dann ging ich auf Tournee. Auf einmal habe ich in Wels einen Auftrag gehabt und dann war ich in Deutschland unterwegs, in Südtirol unterwegs, das alles mit Mundpropaganda, weil ich habe ja 40 Stunden Job daneben gehabt und die Kinder, mein Mann war schon tot. Und dann habe ich das Kabarett gespielt.
Speaker C: Wahnsinn, bist eher Personenmarke damals schon gewesen.
Miriam Mottl: Ja, ich bin ein sehr guter Ich-Allein-Player. Ich habe gerne Unterstützung, aber wenn ich jetzt noch 100 Leute fragen müsste, darf ich jetzt Kabarett spielen und was mache ich da, dann höre ich die schon wieder auf.
Speaker C: Das kenne ich auch ein bisschen. Und spielst du das Kabarett heute noch ab und zu?
Miriam Mottl: Nein, jetzt halte ich Vorträge. Das nächste Kabarett hat dann geheißen vom Internet ins Ehebett. Dazu gibt es auch einen Roman und das dritte kommt auch mit mir am Homotuch über die Überlegung, wie es einem geht mit 50. Ja, die 3 Programme habe ich gespielt und gern gespielt. Aber jetzt bin ich ja mit dem Kikariki-Vortrag gut unterwegs. Oder auch einen Vortrag zum Thema, warum wir Frauen noch immer nicht das verdienen, was wir wert sind und ob Perfektion wirklich das Nonplusultra ist.
Speaker C: Gib uns da mal einen Einblick, kurz Perfektion und Verdienst.
Miriam Mottl: Ein Blick, was den Verdienst betrifft, ist ja immer die Frage. Das heißt ja, wir brauchen ungefähr 90 Jahre, dass Frauen gleich viel verdienen wie Männer für gleichwertige Arbeit, weil wir so weitertun wie bisher. Und da ist halt Je nachdem, welche Studie man da heranzieht, ist das unterschiedlich lang. Und da ist die Frage, wer überhaupt schuld ist, dass wir weniger verdienen. Da kann man sagen, auf der einen Seite die Gesellschaft, weil warum sind manche Jobs, die typisch weiblich sind, so viel schlechter bezahlt als die typisch männlichen? Warum ist eine Altenpflegerin weniger wert wie ein Mechaniker? Das zweite ist natürlich die Männer. Das hört man immer als Frau besonders gerne, dass die Männer schuld sind, weil sie uns ungern zum Foto tragen lassen, vor allem wenn die Jobs ein bisschen höher sind. Und das dritte sind wir Frauen selber, weil wir uns oft zu wenig zutrauen. Zweitens natürlich auch, weil wir zu viel die Ohren haben, das muss man auch sagen.
Miriam Mottl: Und drittens, weil wir auch zu wenig verlangen. Weil wir einfach sagen, das tue ich mir nicht an, den Stress, dass ich da eine Gehaltsverhandlung führe. Da muss er von selber drauf kommen oder wegen dem bisschen Geld, wegen dem bisschen mehr. Nur wenn man das bisschen mehr jedes Jahr kriegt, Oder auch, und das finde ich ein bisschen erschreckend, dass wir so ein bisschen einen Rückschritt haben. Meine Generation, es hat eine Generation gegeben vor mir, die haben gekämpft. Das waren die 68er, die Gott sei Dank auf die Straße gegangen sind und einmal den Kampf aufgenommen haben. Dann war meine Generation, die haben das selbstverständlich gefunden, dass wir arbeiten und es ist selbstverständlich, dass wir eine Karriere machen und ich habe überhaupt nicht gefragt. Und es war klar, wenn mein Bruder studiert, studiere ich auch.
Miriam Mottl: Das war überhaupt kein Thema. Und ich bin jetzt einmal auf 1 Bühne begrüßt worden von der Moderatorin, jetzt kommt eine, die noch in 1 Zeit geboren ist, wo man als Frau gar nicht sprechen durfte. Habe ich gesagt, aus welchem Jahrhundert komme ich gerade?
Speaker C: Ich glaube, die Sophia Farago kommt.
Miriam Mottl: Wir haben es ja wohl und das war ganz selbstverständlich und es war klar, dass ich dasselbe verdiene wie mein Mann und wenn ich mehr verdiene wie mein Mann, ist es auch selbstverständlich. Und jetzt kommt wieder eine Generation, die sagt, ja, mein Mann verdient Und warum soll ich mir den Stress antun? Aber da gibt es eine Geschichte, ich weiß nicht, ob die zu weit führt, aber die mich dazu gebracht hat, warum ich gewusst habe, ich will einmal viel verdienen. Das war, wie ich ein Kind war, habe ich meine Großmutter auf den Friedhof begleitet und wir haben eine Frau getroffen und für mich war das immer eine furchtbare Fahrt. Aber wir haben eine Frau getroffen und die hat geweint und hat meiner Großmutter ihr schweres Schicksal geschildert, indem sie gesagt hat, mein Mann schlägt mich und ich darf mir nichts kaufen und ich habe kaum ein Haushaltsgeld. Und die Großmutter hat diese Frau getröstet und bis es dann gegangen ist, habe ich zu meiner Großmutter gesagt, warum lässt sie dir das gefallen, wieso lässt sie dich nicht scheiden? Und dann hat sie gesagt, ja wie stellst du dir das vor, die hat ja kein Geld. Die hat ihr Leben lang ein bisschen was gearbeitet, kaum was verdient, vielleicht sogar im Unternehmen des Mannes, da war man früher nicht angestellt, das kann man sich heute gar nicht vorstellen, das ist ja ein Irrsinn. Und die hat kein Geld gehabt, die war auf Getei und Verderb diesen Mann ausgeliefert.
Speaker C: Und dann hab
Miriam Mottl: ich mir gedacht, das passiert mir nicht. Ich sag ja immer Augen auf bei der Partnerwahl. Das sind meine Lieblingsleitsprüche und ich hätt so einen, der mich so behandelt, nicht geheiratet, hab ich hätt da nicht müssen, weil ich selber immer Geld verdient habe.
Speaker C: Weil du selber immer mutig warst, das zu tun, weil, ich muss dir schon sagen, es gibt heute auch noch solche Beziehungen.
Miriam Mottl: Na sicher.
Speaker C: Ich selber kenne auch solche Frauen.
Miriam Mottl: Es ist Mut und es ist aber auch Fleiß und es ist aber auch sich auf die Füße stören.
Speaker C: Schon, ja Aber du glaubst ja am Anfang, bist frisch verliebt, dann bist frisch verheiratet, dann ist alles super glücklich, kleine Familie, größere Familie und oft bleiben die Frauen dann auch lange zu Hause und dann stehen die halt da und dann sagen die so jetzt habe ich die Kinder, jetzt habe ich ein Haus, wie soll ich denn jetzt tun? Und es sind ja dann nicht so alle so mutig, dass sie sagen jetzt gehe ich einfach und mache mein eigenes.
Miriam Mottl: Ganz ehrlich, es ist aber auch nicht leicht. Ich sehe es ja bei den jungen Frauen in meinem Umfeld. Wenn die Kinder haben, ein Kind, mehrere, kleine, die Kinder wirst du ja gut betreut haben. Wobei man jetzt sagen muss, es sind die Kinderbetreuungsmöglichkeiten heutzutage natürlich besser als sie früher war. Aber auch nicht überall. Ich kann mich noch erinnern, mir hat man erklärt bei meinem Sohn, unter 4 Jahre ist es ganz schlecht für das Kind, wenn es in 1 Betreuung ist. Unter 4, das ist ja heutzutage Gott sei Dank ganz anders.
Carolin Anne Schiebel: Und
Miriam Mottl: dann hast du das Kind 8 hingebracht und 12 haben sie es vor die Tür gestellt.
Speaker C: Hast du wieder Mittagessen bereist.
Miriam Mottl: Ja, aber es hat auch keine Nachmittagsbetreuung gegeben. Es war 8 bis 12. Das heißt, du hast entweder Großeltern gehabt, nur welche Großeltern wollen rund die Uhr, die haben ihre eigenen Kinder aufgezogen.
Speaker C: Oft gehen Großeltern noch arbeiten, wenn die Kinder klein sind.
Miriam Mottl: Großeltern arbeiten noch und außerdem du kannst es ja nicht verpflichten, da 5 Tage die Woche. Und außerdem musst du glücklich sein, wenn du überhaupt Großeltern hast. Oder auch Großeltern, denen du dein Kind anvertrauen willst. Da gibt es keine Familie, die du denkst, lieber nicht. Und ich sehe das bei meiner Tochter. Ich bin die Dienstag-Oma, weil ich einfach nicht mehr Zeit habe als einen Tag in der Woche.
Speaker C: Das finde ich schon mal toll,
Miriam Mottl: dass es so ist. Aber das ist fix und da kann sie sich Gott sei Dank eine großartige Schwiegereltern, die Montag und Mittwoch machen. Und mir ist natürlich wichtig, dass meine Tochter Karriere machen kann. Das ist ja selbstverständlich. Und sie ist vom Typ her ja auch die absolut passende.
Speaker C: Aber da fängt es ja schon an mit den Kindern. Da hören
Miriam Mottl: halt viele zusammen. Und wenn du das nicht hast, wird es immer schwieriger. Und ich habe damals meine, auch großartige Eltern, aber vor allem habe ich mir auch eine Kinderbetreuung, mein ganzer Gehalt, solange mein erster Mann noch gesund war, ist in die Kinderbetreuung eingeflossen. Aber ich war trotzdem die Mutter. Also es ist nicht so, dass man dann sagt, ja aber Kinder sind ja nur bei der Mutter glücklich. Das ist ja in der heutigen Zeit schon mal dreimal blöd, weil wenn man denkt, was die in der Krabbelstube und im Kindergarten tolles unternehmen, das kann ich ihnen ja gar nicht bieten als Mutter, weil da habe ich ja noch was anderes zu tun Und ich mache mit ihnen keinen Ausflug in die Apotheke und tue sie erst Kräuter sammeln. Und mit der Krabbelstube gehen die schon zur Feuerwehr. Ich meine, das ist ja einfach großartig.
Miriam Mottl: Und außerdem lernen Kinder, weil Eltern oder vor allem Großeltern machen ja alles, was die Kinder wollen und tragen ihnen was hinterher und dann Legosteine. Wenn sie mit einem anderen Kind zusammen sind, lernen sie, da gibt es auch Menschen, die tun nicht alles, was du willst und die nehmen da den Legostein auch wieder weg.
Carolin Anne Schiebel: Und
Miriam Mottl: das ist doch unglaublich lehrreich. Also Ich bin ein großer Fan von guten Kinderbetreuungseinrichtungen. Die Kinder sind unglaublich profitabel.
Speaker C: Und wir Frauen, wir müssen aber auch arbeiten gehen. Es ist keine Wahl, dass man sagt, naja, ich bleibe lieber zu Hause, weil dann stehen wir am Ende des Lebens da und die Rente reicht nicht. Und das ist ein Problem.
Miriam Mottl: Und ganz ehrlich, meine Kinder hätten mir leid getan, wäre ich zu Hause geblieben. Weil ich wäre dermaßen frustriert gewesen und unrund und ungeduldig. So war ich, das muss man aber auch sagen, das habe ich gelernt und für mich entschieden, wenn ich bei den Kindern bin, bin ich bei den Kindern und dann kann die Welt explodieren im Beruf. Ich bin bei den Kindern und wenn ich in der Firma bin, muss ich schauen, dass die Kinder so gut betreut sind, dass ich mit meinem ganzen Kopf in der Firma bin. Weil wenn ich immer so halb halb da und dort und man dauernd Sorgen macht, dann wird das alles nicht wirklich funktionieren und ich werde auch nicht glücklich sein dabei.
Speaker C: Und weil du den Perfektionismus noch erwähnt hast, da ist wahrscheinlich deine Theorie genau wie meine, dass wir gar nicht perfekt sein müssen, oder?
Miriam Mottl: Weil wir es das erste Mal sowieso nicht sind. Und zweitens nicht nur, weil wir dann ausbrennen, weil wir gar nicht perfekt sein können, sondern auch weil wir uns so viele Chancen nehmen. Ich kann mich erinnern an eine Kollegin, die hat eine interne Ausschreibung gegeben in der Firma und die hat wirklich auf diese Kollegin wie für sie gemacht. Und ich bin rübergerannt und habe gesagt, hast du gesehen diese Ausschreibung? Das bist du, bewirb dich sofort. Und sie hat gesagt, na ja, das mit dem Computerprogramm, das kann ich, das kann ich auch, das kann ich auch, aber Englisch, da bin ich nicht perfekt, da mache ich jetzt zuerst nur einen Kurs. Und ich habe auf sie eingeregt wie auf ein krankes Ross, aber es hat nichts genutzt. Und sie hat den Kurs gemacht und irgendein Mann hat dann den Job gehabt. Weil wahrscheinlich
Speaker C: genau so schlecht Englisch gesprochen hat.
Miriam Mottl: Und der dauernd auf ihrer Matte dann gestanden ist und gesagt hat, du hilf mir, wie geht das und wie mache ich das? Und der hat den Gehalt gekriegt und sie war der Hilfsdiener und hat sich geärgert. Also Perfektionismus macht uns nicht mehr fertig, Es nimmt uns auch sehr viele Chancen.
Speaker C: Auf jeden Fall.
Miriam Mottl: Was nicht heißt, dass wir das, was wir machen, auch gut machen sollen.
Carolin Anne Schiebel: Das ist
Speaker C: klar. Es heißt ja immer, die Männer erwarten von uns, dass wir so perfekt sind, dass wir so gut ausschauen, dass wir alles im Haushalt so perfekt machen. Da muss ich sagen, ich glaube, das sind gar nicht die Männer. Also mein Mann erwartet von mir, also er erwartet schon etwas natürlich, aber er erwartet nicht, dass ich immer wie aus dem Ei gepellt da sitze. Dem ist es auch wurscht, ob ich Heihälter oder Sneakers anhabe. Ich glaube, es sind wir Frauen, die uns oft diesen Druck machen, wie wir nach draußen wirken.
Miriam Mottl: Entweder die anderen Frauen, die halt reden über einen, aber irgendwann ist ihnen das, das kann ich aus Erfahrung sagen, auch wurscht. Oder man selber. Also ob ich es nicht gegangen habe, oder was auch immer, ich glaube mein Mann sorgt sich gar nicht. Da muss er sagen, schau dir meine Schuhe an. Und was auch gut ist, weil, oder auch im Haushalt perfekt, es ist ja selbstverständlich, dass er die Hälfte macht. Find ich auch. Und geht's Gott sei Dank, weil das Lustige ist ja, dass die Leute, wenn ich einen Vortrag halte und er ist dabei und ich erzähle so meinen Werdegang und wie das ist mit den Kindern, dann sagen die Leute, da müssen sie wahrscheinlich ziemlich viel hergehalten haben, dass sie sich ahnen, da sind sie wahrscheinlich zum Zug gekommen und er sagt, mir hat es ja damals noch gar nicht gegeben Und dann sind die Leute oft so fassungslos. Aber für mich ist der Satz, mein Mann hilft im Haushalt völlig daneben, weil ich hilfe ihm ja genauso.
Speaker C: Ich habe das früher meinem Mann tatsächlich beibringen müssen und Wir waren früher noch nicht so bewusst über Sprache. Das hat sich jetzt auch sehr entwickelt. Das ist jetzt auch sehr on vogue, aber ich find's wichtig. Der hat einmal gesagt, ich helf dir doch so viel. Und ich hab gesagt, du hilfst mir gar nicht. Das ist genauso dein Job wie mein Job.
Miriam Mottl: Die Kinder sind deine wie meine.
Speaker C: Und mittlerweile, wir haben uns das schon ein bisschen gerichtet, was er lieber macht, was ich lieber mache. Er ist lieber der, der Rasen mäht, ich bin dann lieber die, die im Haushalt herum tut und dann passt das auch wieder.
Miriam Mottl: Ja, freilich. Es muss ja nicht jeder die Hälfte kochen und die Hälfte Rasen mähen.
Speaker C: Nein, und ich erwarte auch nicht, dass er mit dem Schürzchen drinnen rumläuft und mit dem Staubwedel. Nein, nein.
Miriam Mottl: Und manche Sachen kann ich besser, die mache ich und manche macht er besser oder ich mache es lieber. Ich habe zum Beispiel, als ich Studentin war, mein erster Mann hat immer einen Job gehabt als Bauleiter in den Ferien, da habe ich dauernd Hemden gebügelt. Und da habe ich mir geschworen, das erste, was ich mir kaufe, wenn ich Geld habe, ist eine Frau, die bügelt.
Speaker C: Hast du sie gekauft, die Frau?
Miriam Mottl: Aber das ist einfach, ich hasse bügeln. Und mein Sohn kann bügeln, mein Mann kann bügeln.
Speaker C: Ja. Und so haben wir unsere Putzfrau. Ich sage auch, wir gehen beide arbeiten, wir sind beide Vollzeit beschäftigt. Entweder ich arbeite weniger oder er arbeitet weniger oder wir lassen uns einfach helfen und mit dem, was ich umsetze, leiste ich mir dann das.
Miriam Mottl: Und es gibt ja genug Frauen, die davon leben, dass sie woanders putzen oder was auch immer, einen Volksdienst machen. Das ist ja wie in Wien Situation.
Speaker C: Das ist super und sie gehört fast schon zur Familie, wenn die einmal in der Woche da ist, das ist einfach herrlich.
Miriam Mottl: Man sollte das machen, selber machen, was man selber am besten kann und was einem Freude macht und das andere delegieren. Das ist auch im Berufsleben, wenn das irgendwie geht. Kommt natürlich auch vom Beruf an, ob es geht.
Speaker C: Meine Reinigungskraft übrigens ist auch spannend. Die ist türkischer Abstammung, die ist kommen mit 25 bis 30, sage ich jetzt einmal, mit Familie, mit ihrem Mann. Und bei denen ist es aber noch anders. Bei denen versorgen viele Frauen die ganze Familie. Ihr Mann hockt daheim und macht schon ein bisschen was, aber sie ist zuständig. Und sie sagt dann auch immer, ja die Kinder, die Kinder sind 30 bis 40 Jahre und die schaut immer noch, dass es den Kindern gut geht. Wenn man sagt, hast du sie vielleicht so erzogen, dass sie immer wieder kommen, da haben wir immer eine rechte Gaudi. Aber die hat ein ganz anderes Weltverständnis.
Speaker C: Ich finde das immer spannend zu beobachten.
Miriam Mottl: In unterschiedlichsten Kulturen, unterschiedlichen Familien. Ich finde nur, wenn die Kinder dann ein gewisses Alter haben, dann sollten sie sich selbst sich kümmern können. Finde ich auch. Also wenn ich dem 40-Jährigen noch die Wäsche waschen muss, dann ist irgendetwas schiefgelaufen. Richtig. Oder wenn er noch zu Hause wohnt. Wobei in den heutigen kostet es halt alles viel Geld.
Speaker C: Das kostet alles viel Geld, ja. Das kommt dann einfach auf die Umstände an.
Miriam Mottl: Natürlich. Aber ich finde mich eben eine Schuldigkeit dann getan, wenn die Kinder eine gute Ausbildung
Carolin Anne Schiebel: haben,
Miriam Mottl: so erzogen worden sind, dass sie auf eigenen Beinen stehen und dann sollen sie auch fliegen können oder selber gehen. Richtig. Und ich bin dann keine Helikoptermutter, die noch in den 40er-Jahren erzählt, was sie zu tun hat.
Speaker C: Da bin ich gespannt, da komme ich ja dann noch hin, ob ich mich dann auch erst nicht mehr einmische. Ich glaube auch. Ingeborg, wir kommen jetzt zu unserem Sichtbarkeitsteil. Wir haben ja einen Sichtbarkeitspodcast und wir haben vorhin kurz geredet. Ich schicke normal immer ein paar Fragen aus, aber das dürfte nicht ganz angekommen sein. Entweder war ich schlampig oder du. Meine erste Frage war nach einem Sichtbarkeitsgegenstand, der deine Sichtbarkeit symbolisiert.
Miriam Mottl: Ein Sichtbarkeitsgegenstand? Da muss ich sagen, da überfordert mich schon die Frage. Ich habe keine Ahnung, was ein Sichtbarkeitsgegenstand sein kann.
Speaker C: Ein Gegenstand, der deine Sichtbarkeit symbolisiert, wo du sagst, wenn ich in Sichtbarkeit, es könnte ein Buch sein, aber du hast vorhin Gurkensalat zum Spaß gesagt.
Miriam Mottl: Ich habe keine Ahnung, ob das ein Stein ist oder ein Gurkensalat. Ich weiß es nicht. Also ganz ehrlich, Ich habe auch keine Sachen. Ich habe auch keinen Talisman oder irgendetwas, einen Glücksbringer oder irgend sowas. Ich glaube, ganz absichtlich kann das sein, dass ich das einmal beschlossen habe. Ich beschließe immer irgendwas Und dann erinnere ich mich nicht mehr dran, aber ich erhalte mich dran. Und ich glaube, wenn man sich so abhängig macht von einem Glücksbringer und man verliert ihn, dann hat man immer Angst, dass man Pech hat. Und dann ist es mir lieber, ich habe gleich keinen.
Speaker C: Bist du abergläubisch?
Miriam Mottl: Nein, ich habe beschlossen, das nicht zu sein. Du hast beschlossen, das nicht zu sein. Ich habe auch beschlossen, nicht wetterfühlig zu sein.
Speaker C: Ich glaube, das muss ich auch beschließen.
Miriam Mottl: Schon, wirklich, als relativ junge Frau habe ich beschlossen, es ist mir nicht zu kalt und es ist mir nie zu heiß. Es ist einfach so, wie es ist.
Speaker C: Boah, cool. Da kann ich leider überhaupt nicht mit. Ich bin die größte Soderantin, wenn es tagelang grau ist und wenn der Regen kommt und feinfühlig und alles. Vielleicht sollte ich auch mal so einen Beschluss machen.
Miriam Mottl: Und dadurch, dass ich ja meistens drinnen bin, ist es ja wurscht und es regnet.
Speaker C: Ja, stimmt. Aber ich finde auch, also bei mir macht das Wetter so einen Unterschied, dass auch wenn die Sonne scheint und ich drinnen bin, bin ich besser drauf, wie wenn es regnet und ich drinnen bin. Ich kriege es nicht einmal auf die Haut und trotzdem macht es für mich ein anderes Genügen.
Miriam Mottl: Ich kenne aber auch Leute, die sagen, wenn es draußen schön ist und ich drinnen bin, bin ich doppelt unglücklich, weil ich ja dann raus müsste.
Speaker C: Also weil man das Gefühl hat. Ja, das habe ich auch immer.
Miriam Mottl: Weil man das Gefühl hat, man müsste es ausnutzen.
Speaker C: Ja, aber ich habe ja zum Glück einen Job, wo ich sage, ich nehme meinen Laptop schon mit in den Garten und ich mache meine Telefonate manchmal beim Walken, dass ich immer das so takte und sage, okay, jetzt walken und dann mache ich das Gespräch.
Miriam Mottl: Ich mache Telefonate, ich muss ja manchmal im Garten, dass ich nicht Rosen schneiden oder irgendwas und ich garte überhaupt nicht gern. Und da schneide ich halt irgendwo kreuz und quer, dann habe ich 2 Sachen gleichzeitig.
Speaker C: Das heißt, wenn das Gespräch richtig aufreibend ist, schaut dann der Rosenstrauch sich entsprechend aus. Herrlich. Hast du einen größten Sichtbarkeitsmoment, wo du sagst, das war es, wo ich mich richtig sichtbar gefühlt habe?
Miriam Mottl: Ja, da ist auch die Frage, ob ich die Frage richtig verstehe. Aber wo ich wirklich glücklich bin, ist, wenn ich auf 1 Bühne stehe und merke, ich habe das Publikum so richtig in der Hand.
Speaker C: Das heißt immer, oder?
Miriam Mottl: Ja, Gott sei Dank. Und interessanterweise durch die Vorträge viel mehr noch als im Kabarett. Das ist auch der Grund, warum ich dann aufgehört habe, weil ich ja im Kabarett, ich bin ja keine Klamauk-Sindy von Marzahn, sondern ich habe ja immer klare Botschaften und ernste Überlegungen.
Carolin Anne Schiebel: Und
Miriam Mottl: wenn du das im Kabarett bringst, dann sagen die Leute, das war jetzt nicht lustig. Wenn du dagegen einen Vortrag hältst, dann erwarten die Leute, es wird ernst, es wird langweilig, es wird Faktenbringend. Und wenn ich dann so bin, wie ich bin und die Leute völlig erstaunt schon bei den ersten Wörtern lachen, dann kann ich auch meine ersten Botschaften viel besser reinbringen und rüberbringen. Und das liegt mir mehr.
Speaker C: Das liegt dir sehr. Und ich habe mir gedacht, bist du ganz befreit von dem, was die Menschen von dir denken, wenn du auf der Bühne bist. Du machst ja Kremassen und schneidest die Zähne und zeigst das her. Ja, schon, ist dir das noch gern aufgefallen. Und wenn man dann denkt, so wäre ich auch gern, aber ich bin dann doch noch bedacht, wie kommt es rüber. Also was denken die Menschen von mir? Und Ich fände es ja so cool, wenn ich das kann. Denkst du da gar nicht drüber nach?
Miriam Mottl: Nein, ganz ehrlich, nein. Weil das ja zum Gesamtbild dazu gehört und zu mir dazu gehört. Mir hat einmal wer gesagt, dass man so erfolgreich sein kann, obwohl man so rustikal ist. Da habe ich gesagt, ich bin bin rustikalisch für mich ländlich, Bauernstuben.
Carolin Anne Schiebel: Und er
Miriam Mottl: hat gesagt, nein, meine Ausdrucksweise oder auch, ich habe Kabarett gespielt zum Beispiel in Leipzig und in Dresden und habe mir immer gedacht, was werden die zu meinem Dialekt sagen. Und das ist alles gut angekommen. Nur in Bayern ist es einmal gewesen, besonders lustig wurde es durch den absurden Dialekt der Vortragenden. Da habe ich mir gedacht, aha, ich habe einen absurden Dialekt. Aber natürlich versuche ich schön zu sprechen, aber auch halt auf meine Art. Und Gesichter schneiden, wenn ich fürchten würde, ich kriege Falten, weil ich Gesichter schneide, dann schaue ich schon aus wie der Ötzi. Also ich schneide Gesichter und ich setze das auch in Verhandlungen. Es ist auch im Verhandlungstraining die bewusst nonverbale Reaktion, also mit einem Gesicht, sich manche Diskussionen vom Leib zu halten oder zu beenden.
Miriam Mottl: Und das mache ich ausgesprochen gern.
Speaker C: Finde ich gut. Ich würde jetzt sagen, sie nimmt sich nicht so wichtig. Ist das eine richtige Aussage?
Miriam Mottl: Nein, aber warum soll ich nicht Gesichter schneiden und mich gleichzeitig wichtig nehmen? Aber ich habe sicherlich, das möchte ich schon sagen, ich habe keine Botschaft Im Sinne, dass ich jetzt da als hinausgehe in die Welt und meine, was ich nicht was. Ich bringe meine Vorträge und wenn sich Leute was mitnehmen, freue ich mich und wenn sie nichts mitnehmen, dann sind sie selber schuld. Glaube ich gar nicht. Also da leide ich nicht drunter.
Speaker C: Großartiges Selbstbewusstsein. Finde ich super.
Miriam Mottl: Ich bin auch nicht zuständig, ich bin nicht die Erziehungsberechtigte, aber auch nicht die Erziehungsverpflichtende für irgendwen.
Speaker C: Finde ich gut. Da darf ich noch viel lernen. Ich habe gestern wieder einen Vortrag gehalten Und alle gebannt dabei und eine Person hat so gelangweilt reingeschaut. Man weiß ja nicht, vielleicht hat die gerade irgendein Thema mit sich, vielleicht hat die gerade einen Streit daheim gehabt, weiß man nicht. Aber weißt du, wie mich das dann beschäftigt? Dann glaube ich immer, diese eine Person, jetzt muss ich sie knacken, jetzt muss ich sie knacken und dann wandert mein Blick immer wieder dorthin. Kennst du das?
Miriam Mottl: Natürlich, das kennt jeder. Da gibt es ja von vielen Kabarettisten, dass sie sagen, dieser eine leere Sessel oder der eine mit den verschränkten Armen. Ich habe erlebt, weil ich gerade angesprochen habe in Leipzig, wie ich Kabarett gespielt habe, ist ein Mann relativ weit vorne gesessen und hat immer rausgerufen, so ein Schwachsinn. Dann habe ich wieder weitergeredet, dann kam wieder, also so ein Schwachsinn. Und ich habe mir gedacht, jetzt halte ich es nicht mehr aus. Und wie er es wieder gesagt hat, hätte ich am liebsten gesagt, dort drüben ist die Tür, wenn es ihnen nicht passt, dann geht es. Und das machst du als Profi natürlich nicht. Und ich habe weitergespielt und nachher war dann so eine Signierstunde für irgendein Buch und Er kam und hat dann zu mir gesagt, es war so toll, es war so ein Schwachsinn.
Miriam Mottl: Und dann bin ich draufgekommen, so ein Schwachsinn ist bei ihm ein Kompliment. Geil. Also wir sind auch, und das ist auch Ein Thema in meinem Buch von Schreiki Kregi, wenn du ihn einlegst, du sollst nichts annehmen. Nur weil wir annehmen, die schaut so blöd, darum meint sie mich, heißt das gar nichts. Eben wie du jetzt gesagt hast, die kann zu Hause Probleme haben, die kann kauen das Gesicht haben, vielleicht schaut die immer so. Und wenn wir das auf uns beziehen, reagieren wir anders und fühlen uns auch ganz anders.
Speaker C: Ich fühle mich gerade bemüßigt. Ich muss jetzt was tun, dass die auch einmal zum Lachen anfängt oder zumindest zum Lächeln.
Miriam Mottl: Es ist bei Seminaren, bei Zwei-Tage-Seminaren, wo du da eine kleine Gruppe hast und du hast einen so, da habe ich auch immer das Gefühl gehabt, den muss ich knacken, so wie du das gesagt hast und habe besonders viel Energie. Und die Leute, die du denen besonders viel widmest und besonders, die geben dir das schlechteste Feedback. Also da ist es dann gescheiter, du lässt es gleich und denkst, da ist es nicht notwendig.
Speaker C: Ja, guter Punkt. Ingeborg, wo bist du denn aktuell sichtbar?
Miriam Mottl: Ich halte viele Vorträge, aber weil ich immer wieder gefragt bin, wo kann man denn eine Karte kaufen. Das meiste ist für Firmen oder Vereine, wo ich nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwegs bin. Sonst sieht man mich, wenn ich frei bin. Wenn man mich kaufen kann, eine Karte, dann schreibe ich das im Facebook oder im Instagram, dass man das erfährt. Und ich mache wenig Lesungen zu meinen Büchern. Also ich bin im Moment relativ unsichtbar, weil ich habe Abgabetermin Ende Juli für meinen aktuellen Roman, der wieder ein Faragoroman ist, der sechste Band 1 sechsbändigen Reihe und das ist eine besondere Herausforderung, weil du musst ja 6 Romane gleichzeitig im Kopf haben und auch wissen, zeitlich, weil die parallel laufen, was geschieht gerade in den anderen Büchern. Du kannst nicht eine jetzt schwanger sein lassen, die im dritten Buch nicht schwanger war. Also im Moment habe ich eine Unsichtbarkeitsphase, weil ich am Schreibtisch sitze.
Speaker C: Aber du hast jetzt gerade Facebook und Instagram erwähnt. Machst du da regelmäßig Postings?
Miriam Mottl: Ich habe gestern ein Seminar besucht zu Instagram. Sehr gut. Ich mache mir einen Follower zu Fans, weil ich mir einfach denke, da will ich mehr machen. Und ich werde, wenn ich jetzt dann nicht mehr so unter Zeitdruck bin, Videos machen. Sowohl als Farago wie als Rauchberger, weil das sind ja 2 ganz unterschiedliche Welten. Und als Fahrergo möchte ich gerne Videos machen aus meiner Zeit. Also meine Zeit ist Beginn des 19. Jahrhunderts, so bis 1830 in England.
Miriam Mottl: Einfach immer ein Ding oder eine Frage stellen, wie zum Beispiel warum braucht man einen Hund in einem Laufrad in der Küche und dann erklären, warum das so ist.
Speaker C: Das finde ich super.
Miriam Mottl: Und als Fahrergeh, ich habe vor, einen neuen Geh-Geh-Geh-Buch zu schreiben. Das weiß noch keiner, das habe ich jetzt dir erzählt.
Speaker C: Ja, Das hört auch niemand hier.
Miriam Mottl: Und dann werde ich als Fahrergeh wieder Fragen beantworten und so, das mache ich dann auch sehr gerne.
Carolin Anne Schiebel: Das finde
Speaker C: ich super. Ich folge auf Instagram 1, die erklärt so geschichtliche Hintergründe, eben mit Videos und so. Warum hat der und der Sirtis und das gemacht? Das ist voll spannend, das schaue ich mir total gerne an.
Miriam Mottl: Und es ist ja, weißt du, es kommt ja von Bridgerton wieder eine neue, weißt du, du kennst Bridgerton, Netflix-Serie. Die spielt in meiner Zeit, nur ist sie historisch völlig absichtlich, völlig aus der Zeit genommen. Da gibt es auch Grafen mit den unterschiedlichsten Hautfarben und sowas, was es ja natürlich früher nicht gegeben hat. Und da hat man dann in 1 bekannten Zeitschrift einen Historiker gefragt, was ist echt und was ist... Und dieser Historiker hat das alle verglichen mit dem Kaiser Franz Josef. Und der Kaiser Franz Josef war 100 Jahre nach meiner Zeit. Also das ist auch wieder... Und da habe ich mir gedacht, hätten sie doch mich gefragt.
Miriam Mottl: Und da denke ich mir, ich beschäftige mich ja seit meinem 14. Lebensjahr mit dieser Zeit. Das heißt, da weiß ich viel und da möchte ich gern mein Wissen auch weitergeben.
Speaker C: Kurze Zwischenfrage, glaubst du, du hast damals schon mal gelebt?
Miriam Mottl: Ob ich schon mal gelebt habe? Ich glaube, ich war ein Mann im 19. Jahrhundert, weil ich in England einmal durch London gegangen bin und mir gedacht habe, das ist jetzt der Berkeley Square und ich war da noch nie und das war er. Es kann aber auch reiner Zufall sein und ich glaube nicht, dass ich schon einmal gelebt habe. Aber wenn, dann war ich ein Mann.
Speaker C: Sehr gut. Gibt es eine Herausforderung mit Sichtbarkeit? Hast du das Gefühl, du müsstest ein bisschen sichtbarer werden? Ich meine, jetzt hast du gesagt, Instagram willst du ein bisschen
Miriam Mottl: Gas geben? Natürlich. Ich bin unglaublich unsichtbar, wenn ich nicht sichtbar sein möchte. Und manchmal wäre ich gern sichtbarer und bin unsichtbar. Also ich bin sicher nicht die Königin des Smalltalks. Auch wenn ich es natürlich inzwischen gelernt habe. Also dass ich hinter einem grünen Busch stehe und gar nicht merke, dass die ganze Veranstaltung weitergewandert ist und ich stehe immer noch dort. Das ist mir mit 17 passiert, das passiert mir immer. Aber ich habe es jetzt wieder gemerkt in diesem Seminar, wenn ich wo reinkomme, dann bin ich eher still, sitze dann irgendwo, die Leute reden schon über irgendwas und ich bin immer noch still.
Miriam Mottl: Wenn es aber dann losgeht und man allgemein wirklich gefragt wird und ich eine Rolle habe oder eine Funktion habe, dann habe ich überhaupt kein Problem. Dann bist du voll da. Also ich bin ein bisschen eine gespaltene Person. Ja,
Speaker C: das hätte eigentlich schon meine Frage mit beantwortet, wenn ich sage, wo wärst du gerne unsichtbar? Das sind dann wahrscheinlich...
Miriam Mottl: Ich kann mich unglaublich unsichtbar machen. Und ich kann auch verschwinden. Also ich kann in meinem Zimmer, in meinem Büro sitzen und mir Geschichten ausdenken und dann bin ich in einem ganz anderen Jahrtausend.
Speaker C: Kriegst du eigentlich Fanpost?
Miriam Mottl: Ja, krieg ich auch.
Speaker C: Das find ich gut.
Miriam Mottl: Das ist sehr lieb und ich krieg Gott sei Dank auch sehr viele positive Rezensionen auf Amazon oder auf Thalia. Also bitte, wer meine Sachen liest, ich freue mich über jede Rezension, solange sie gut ist.
Speaker C: Nur die 5 Sterne, oder? Wird das eigentlich auch ins Englisch übersetzt?
Miriam Mottl: Nein, die haben ja genug selber Autorinnen, die über die Zeit schreiben. Also die brauchen keine Österreicherinnen. Aber ich bin übersetzt ins Tschechische, ins Serbokratische, aber nicht alle Bücher, halt immer wieder so einzelne.
Speaker C: Spannend. Meine letzte Frage, bin ja wieder gespannt, was da jetzt von dir kommt. Hast du ein Sichtbarkeitsvorbild?
Miriam Mottl: Also ich habe kein Vorbild, was Prominente betrifft. Ich kenne auch niemanden, der so ist wie ich.
Speaker C: Wäre auch schlecht, wenn jemand so wäre, genau wie ich.
Miriam Mottl: Ja, oder auch so ähnlich. Aber meine Vorbilder sind meine beiden Eltern. Ich habe einen ausgesprochen originellen, skurrilen, teilweise anstrengenden Vater gehabt, der uns Mädels genauso gefördert und gefordert hat wie seinen Sohn. Und von dem ich weiß, dass alles geht, wenn man will. Also was der alles gemacht hat, wo alle gesagt haben, das geht nie und er hat es gemacht und dann nachher hat er gesagt, siehst du, siehst du. Und ich habe Gott sei Dank eine vernünftige Mutter gehabt und ich habe ein bisschen gesagt, ist vernünftig in meinem Kopf, dass ich so nicht nur skurrile Ideen habe, aber ich habe sicher von ihm gelernt, dass das, was ich mir in den Kopf setze, ich auch mache. Also wenn man die Disney-Strategie kennt, wirst du vielleicht kennen, der Träumer, der sich etwas ausdenkt, der Kritiker, der das hinterfragt und der Realist, der es umsetzt. Ich bin ein sehr kleiner Kritiker.
Miriam Mottl: Also ich denke mir was aus und setze und nachher sehen wir dann schon, wie es wird. Und natürlich fällt mir auch auf die Nase, aber das gehört auch dazu. Und meistens hat sich das auf die Nase fallen, sehr positiv ausgewirkt.
Speaker C: Ich wollte gerade sagen, gab es schon mal so Rückschläge im Business jetzt, wo du gedacht hast, also Ingeborg, jetzt hast du voll daneben gekriegt.
Miriam Mottl: Ich hätte zum Beispiel unglaublich gerne, wäre ich Richterin geworden. Und habe auch sehr gute, Da kriegst du ja von den Einzelnen Richtern, wo du zugeteilt bist in Rechtspraxis, Noten und ich habe überall Auszeichnungen gehabt. Und dann kam die Prüfung und ich war an dem Tag halt in Linz, weil sie haben es vorverlegt 2 Tage und ich habe dazu noch kein Internet gegeben und nichts und ich habe dann das nicht mitbekommen. Und war daher nicht da, wie die Prüfung war. Und wie ich dann 2 Tage, wir haben es mit Gnadenhalber halt auch noch hinlassen und dann war natürlich die Chance weg. Und da habe ich mir wirklich gedacht, sowas Blödes und wieso habe ich das nicht mitbekommen. Und im Nachhinein war ich im internationalen Handel, bin durch die Welt geflogen, habe in China verhandelt, habe in Peru verhandelt und alle meine Kollegen aus dem Kriegsjahr haben mich beneidet den Job und den Gehalt. Und da habe ich mir gedacht, siehst du, man fällt manchmal auf die Nase, man übersieht was, man ist, weißt du, so wie ich jetzt deine 3 Fragen übersehen habe, die tun mir schon furchtbar aus.
Speaker C: Vielleicht habe ich es wirklich nicht geschickt. Wer weiß. Aber man kann ja trotzdem was draus machen.
Miriam Mottl: Und ich habe natürlich Rückschläge und blöde Entscheidungen auch getroffen. Aber ich treffe sehr schnell Entscheidungen. Und dann hat mich einmal wer gefragt, ja wenn sie so schnell Entscheidungen treffen, wie gehen sie denn mit den ganzen Fehlentscheidungen Und ich sage, auch wenn ich schnell treffe, deswegen sind es nicht Fehlentscheidungen. Die meisten sind ja gescheit.
Carolin Anne Schiebel: Und
Miriam Mottl: dafür bin ich schneller unterwegs. Und nachdem ich nicht perfektionistisch bin, bin ich lieber schnell.
Speaker C: Umsetzungsstark. Und
Miriam Mottl: drum schaffe ich auch so viel verschiedenes.
Speaker C: Ja, mega cool. Und ich glaube, alles ist gut für etwas. Alles, wo man sagt, da muss man noch einmal umdrehen, da muss man einen Schritt zurück gehen. Das macht schon alles einen Sinn auf dem Karriereweg.
Miriam Mottl: Wenn nicht, dann halt nicht.
Speaker C: Dann halt nicht. Dann hat man aber trotzdem was gelernt.
Miriam Mottl: Wie man immer sagt, alle Menschen sind entweder ein Geschenk oder eine Herausforderung. Und die meisten sind einfach wurscht.
Speaker C: Alle Menschen sind wurscht. Es gibt
Miriam Mottl: auch so viel Styropor, das ist halt da. Aber es ist weder ein Geschenk noch eine Herausforderung, es ist halt auch ein Wesen.
Carolin Anne Schiebel: Und ich
Miriam Mottl: finde, das muss man nicht jeder Mensch, ich muss nicht von jedem was lernen.
Speaker C: Nein, muss nicht.
Miriam Mottl: Und ich muss vor allem auch nicht jeden lieben. Obwohl ich eigentlich im Prinzip den Menschen sehr positiv rede.
Speaker C: Aber ich wollte gerade sagen, jeden respektvoll behandeln. Das ist überhaupt korrekt. Auch wenn ich den nicht mag, schauen, dass ich es möglichst positiv mache.
Miriam Mottl: Wobei die Toleranz den Intoleranten heißt immer, ich sage gerade Scheibe, ich liebe dich.
Speaker C: Ingo Borg, ich könnte mit dir noch ewig dahin reden, wir haben jetzt eine Stunde geredet, ich hätte noch so viele Fragen. Du bist so unterhaltsam und auch so weise. Oh, Ja, war voll. Das taugt mir. Hast du noch einen weisen Ratschlag oder eine weise irgendwas von dir? Du kannst natürlich jetzt auch gerne Werbung machen, das ist auch weise.
Miriam Mottl: Ja, ich würde sagen, wenn euch mein Humor gefallen hat, den ich jetzt gezeigt habe. Falls ihr gemerkt habt, dass ich einen Humor habe, dann gefällt euch auch alles, was ich schreibe. Also einen Überblick gibt es auf meiner Homepage Sofias Romane.at. Da sind alle Romane, alle Bücher drauf, auch meine beiden Sachbücher, die ich euch ans Herz legen kann, wenn euch das gefällt, was ich sage.
Speaker C: Dankeschön, das war ein wunderbares Gespräch und ich muss gestehen, ich habe noch kein Buch von dir gelesen, aber ich höre ein Buch, wenn ich gehe, dass ich wieder draußen bin und ich werde jetzt mit Sophia Sparago anfangen.
Miriam Mottl: Das ist schön, das freut mich. Bin ich dann gespannt, hast du gefreut?
Speaker C: Ganz bestimmt gefällt mir das. Alles Liebe und schönen Tag noch da draußen und danke dir, liebe Ingeborg. Dankeschön. Wenn dir dieser Podcast gefallen hat und du mehr Sichtbarkeit und Erfolg auf deinem Berufsweg erleben möchtest, dann lade ich dich recht herzlich ein, an einem meiner Live-Workshops teilzunehmen. Komm nach Linz und arbeite direkt mit mir in 1 inspirierenden Gruppe an deiner Sichtbarkeit und deinem Erfolg. Jetzt gibt es auch den Instagram Workshop online und du wirst ihn auf meiner Webseite finden. Schon jetzt kannst du dir auch das Ticket für das große Let's Get Visible Female Empowerment Festival am 21. November im Linzer Bruckner Haus sichern.
Speaker C: Freue dich auf ein ganztägiges Event mit spannenden Speakerinnen und Speakern, Panel Talks, Workshops, interaktiven Elementen und ganz viel Raum zum Netzwerken. Außerdem steht unser Let's Get Visible Female Sommer Brunch vor der Tür. Unser Thema? Stark durch die Krise. Wenn du dir individuelle Unterstützung wünschst, begleite ich dich auch gerne in einem Einzelcoaching. Dieses Angebot gilt sowohl für Angestellte als auch für Selbstständige, die auf ihrem Karriereweg das nächste Level angehen möchten. Alle Termine, Workshops und Events findest du auf www.carolinanne.com oder www.letsgetvisible.at. Ich freue mich darauf, dich bei einem Event oder in einem Coaching persönlich zu unterstützen. Bis dahin, bleib sichtbar, bleib erfolgreich! Deine Carolin Anne.
Speaker C: Untertitel von Stephanie Geiges
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